Die norddeutsche Küstenlandschaft ist ein besonderer Lebens- und Inspirationsraum. Ihrer Interpretation hat sich der 1949 geborene Maler und Grafiker Herbert Buß, Sohn einer alteingesessenen Moormerländer Kapitänsfamilie, seit mehr als zwei Jahrzehnten verschrieben. Bewegt von den Naturkräften, die in dem ursprünglichen Grenzland zwischen der Geest und Marsch hier, Wattenmeer und offener See dort herrschen, setzt er sich immer wieder auf unterschiedliche Weise in vielgestaltigster Form mit diesen Elementen auseinander. Seine Grenzerfahrungen jener Urgewalten fließen in seine Küstenlandschaften, Schiffs- und Regattabilder ein. Doch dieser Erfahrungsschatz treibt seine kreative Natur noch weiter zu neuen Darstellungsformen. Das Experiment mit Farben oder Formen bietet ihm neue Herausforderungen und Anreize in der Malerei. In gleichem Maße erweitert er die Palette seiner künstlerischen Techniken. Mittlerweile Arbeitet er neben Öl auf Leinwand mit Radierung, Aquatinta, oder experimentiert mit verschiedenen Umdruckverfahren. Verschiedene grafische Editionen sind von ihm bereits erschienen.

„Er versteht seine konkrete Kunst nicht als nachahmende Darstellung, sondern als Darstellung der geistigen Welt, in die jene Bildgegenstände gehören. Seine ästhetische Vergegenständlichung ist zugleich eine Beseelung von Realität des Stofflichen und die Schöpfung neuer Bildwirklichkeiten.“ resümiert Dr. Helmut Eichhorn.

Ostfriesland besaß einst viele große Klöster. Die meisten von ihnen wurden während der Zeit der Reformation zerstört. Heute erinnern oft nur noch Straßen- oder Ortsnamen daran. So bei Herbert Buss, zu dessen Atelier am Unterende der Weg über die Klosterstraße führt.