Heiner Könekes eigenes künstlerisches Tun ist geprägt durch das intensive Studium diverser Künstlerbiografien. Dabei bauen sich Fragen zum Werk dieser Kunstschaffenden auf, die als solche auch ohne handfeste Antworten wie ein Energiespender und Ideengeber auf ihn wirken: Wie wäre die Reaktion der Neoimpressionisten gewesen, hätten sie die digitale Pixelkunst kennen gelernt? Ob „höhere Wesen“ S. Polke irgendwann befohlen hätten, nicht nur fantasievoll, gesundheitsgefährdend und witzig deutsche Popart zu fabrizieren, sondern auch mal hübsch und ordentlich zu malen oder zu fotografieren? Würde K. Schwitters jetzt Bilder mit Photoshop komponieren oder eine Text-Collage wie die folgende zusammenbasteln, um seine Sicht auf heutige Kunstkritiker und Laudatoren zum Ausdruck zu bringen?

„Eines sollte jedem kunsthistorisch erprobten Betrachter klar sein: Einen easy access ohne sisyphussigen Aktionismus gibt es in der Matrix geistigen Grundrauschens nicht. Die dissonant nicht-euklidischen Gestaltungstonlagen ermöglichen zwar eine elegantly wasted conversatione im dezent Amorphen, verhindern indessen hartnäckig die Durchdringung des gemalten Dickichts aus überlagerten Sub- und Objekten.“
Wer mit diesen letzten Zeilen nichts anfangen kann, ist herzlich eingeladen, H. Köneke in seinem Atelier zu besuchen. Wer sie versteht, vielleicht auch …

Rorichum ist ein über 1000 Jahre altes Warftendorf an der Ems. Gegenüber der „Oll Pasteree“ von 1791 befindet sich das ehemalige Schulgebäude, 1876 erbaut, 1980 vor dem Abriss bewahrt und seitdem als Wohnhaus und Atelier genutzt.